Nebel im Kopf-Novembernebel

Nebel im Kopf

Ein Führungskräfte-Blog von Christian Blaschka (9. November 2020)

Es ist wieder einer dieser typischen, feuchten November Morgen. Draußen ist es grau und nebelig. Das passt zu grauen und nebeligen, vielleicht auch ein wenig düsteren Gedanken, die manches Mal in unserem Kopf auftauchen. Vermutlich fördert diese Jahreszeit sogar Kopfnebel. Was tun wir dagegen, wie viel Raum geben wir diesen Gedanken?

Ein ganz interessanter Ansatz den Psychologen und Lebenshilfe-Autoren immer wieder herausstreichen ist, dass es meine persönliche Aufgabe und Angelegenheit ist, wieviel Raum ich negativen Gedanken gebe. Wie sehr lasse ich zu, dass Problemdenken und „was wäre wenn“ Gejammere in meinem Kopf überhandnimmt und damit meine Zufriedenheit, meine positive Zukunftseinstellung und schließlich meine Handlungen blockiert?

Besonders für Führungskräfte und Meinungsbildner ist das entscheidend. Es gilt sich authentisch zuversichtlich und positiv zu verhalten. Es geht also um eine bewusste persönliche Entscheidung. Menschen haben zwar nicht die uneingeschränkte Möglichkeit eigene Gedanken und Gefühle zu steuern, das geht tatsächlich nicht. Gedanken und Gefühle kommen von selbst, sie tauchen einfach auf. Aber wieviel Raum gebe ich und wie sehr bemühe ich mich in konstruktive Richtungen zu denken und selber Verantwortung zu übernehmen. Verantwortung für meine Reaktion.

Dazu fällt mir immer der alte, hawaiianische Kahunaspruch ein: „Du kannst nicht verhindern, dass Sorgenvögel um Deinen Kopf kreisen, aber erlaube ihnen nicht ein Nest zu bauen.“

Das zweite Thema, das ich Menschen mit Führungs- und Multipikationsverantwortung mitgeben möchte, ist der Umgang mit Ärger und Frust. Was tun wir denn konkret, wenn negative Emotionen überhandnehmen, was tun wir, wenn wir uns wirklich über etwas oder jemanden ärgern?

Eine Technik, die sich sehr gut bewährt hat ist die „sixty-second rule“, die 60 Sekunden Regel: Was auch immer dich ärgert oder frustriert, sei es ein Gespräch, ein Telefonat, sei es ein Mail oder auch nur ein Gedanke - gib dir selber 60 Sekunden Zeit um runterzukommen. Drücke den virtuellen Pause Knopf und atme ruhig und tief, versuche einfach wahrzunehmen und sein dabei völlig passiv.  Gib deinem System 60 Sekunden die Möglichkeit, sich neu zu organisieren und den Stressor zu relativieren. Ein guter Freund kombiniert diese Minute noch mit dem Gedanken: „Interessant, was läuft da bei mir ab....?“

Ich verwende seit längerem eine App mit Namen „Headspace“. Falls 60 Sekunden nicht ausreichen, dann eben 3 Minuten Ruhe und meditationsartiges Atmen. Das hilft enorm dabei, gelassen zu bleiben und die Kontrolle über Gedanken und Gefühle zurück zu gewinnen.

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