FAIRTRAUEN aubauen-

FAIRTRAUEN aubauen

Der Aufbau von vertrauensvollen Beziehungen ist ein menschliches Grundbedürfnis und vermutlich der Grund, warum sich Homo Sapiens auf dem Planeten durchgesetzt haben. Wir wissen zwar instinktiv, dass wir vom Wohlwollen unserer Mitmenschen abhängig sind, trotzdem werden wir immer wieder mit unfassbar egomanischem Verhalten konfrontiert.

Beim Aufbau von tragfähigen Beziehungen geht es einerseits um Vertrauen in persönlichen Gesprächen aber auch um die Möglichkeit Remote oder Online schnell und wirkungsvoll Vertrauen aufzubauen. In den Recherchen für mein „FAIRkaufen“-Programm, das sich seit einigen Jahren anbiete, bin ich immer wieder auf FBI Leute gestoßen, die sich interessanterweise genau mit diesem Thema intensiv beschäftigen. Sowohl die Bücher als auch die TED-Talks von Chris Voss und Robin Dreeke sind sehr empfehlenswert. der andere. Es klingt ja fast ironisch, wenn sich das FBI mit Techniken wie „tactical empathy“ oder „emotional mirroring“ beschäftigt aber einmal mehr zeigt sich dabei die Bedeutung von soliden Gesprächstechniken unter Druck.

Beim Aufbau von Vertrauen gilt es bereits non-verbal einiges zu beachten. Es ist entscheidend und wichtig, sympathisch und nicht einschüchternd zu wirken. Deshalb sollten wir vermeiden, in einem Gespräch direkt vor anderen Menschen zu stehen, da man dabei instinktiv deren „Fluchtlinie“ einschränkt. Besser ist es:
  • Leicht versetzt zu anderen zu stehen (Raum geben),
  • den Kopf ein wenig schräg zu halten,
  • nicht von oben nach unten sprechen,
  • sich bewusst ein wenig kleiner machen und natürlich
  • zu lächeln!
Remote sollten wir immer auf eine gute Ausleuchtung des Gesichts achten. Vermeiden Sie es, aus einem schwarzen Loch heraus zu sprechen, weil sich die Lichtquelle hinter Ihnen befindet (z.B. ein Fenster).  Wir wollen nicht düster und gefährlich wirken. Es hat sich zusätzlich bewährt, die Kamera ein wenig zu erhöhen (Laptop auf ein paar Bücher platzieren), weil die Übertragung dann deutlich professioneller wirkt.

Der zweite Punkt betrifft das Sprechtempo. Schnell zu sprechen wirkt gehetzt und baut Druck auf. Es fällt uns deutlich leichter jemandem zu folgen, der langsamer spricht und Pausen macht. Studien sprechen sogar davon, dass man dadurch als intelligenter wahrgenommen wird. In jedem Fall helfe ich meinem Gegenüber, mir entspannter zu folgen.

Sehr wichtig ist die Grundeinstellung, sowohl persönlich als auch remote dem Gegenüber das Gefühl zu geben, ihn wirklich zu unterstützen, ihm dabei zu helfen, Probleme zu lösen und seine Bedürfnisse erfüllt zu bekommen. Das baut automatisch Vertrauen auf. Idealerweise ist unser Mindset: „Es geht um dich und ganz sicher nicht zuerst um mich. Du bist wichtig und es geht hier nicht vorrangig darum, dass ich meine Interessen durchboxe!“

Wir erreichen das vor allem durch das Stellen von Fragen. Fragen nach dem „Wie“, nach dem „Was“ oder „Wann“. Vergessen sie nicht auf die spannende Frage „Was noch“, also versuchen sie tatsächlich tiefer zu gehen.

Wenn Sie als Führungskraft Remote-Meetings führen, ist entscheidend, dass Sie Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen das Gefühl geben, Sie zu unterstützen. Wie geht es Ihren KollegInnen, was benötigen sie, bevor sie zu Ihrer eigenen Agenda übergehen.

Wenn wir Fragen gestellt haben und aufmerksam zugehört haben, gilt es die Aussagen des Gegenübers zu bestätigen, vielleicht auch zu spiegeln. Das zeigt jedem Gesprächspartner, dass er gehört wurde und wichtig ist. Alleine dadurch entstehen positive chemische Reaktionen im Körper.

Nach Gesprächen, sowohl persönlich als auch online, kann eine kompakte Follow-Up Nachricht sehr wirksam sein. Eine kurze Zusammenfassung, eine Bestätigung, vielleicht ein „Danke“ per Mail für das Gespräch gibt Gesprächspartnern das Gefühl, mehr als 08-15 in unserem Leben zu sein. Damit erhöht sich die Chance Vertrauen aufzubauen und Zusammenarbeit zu verstärken. Leadership beginnt damit, ein Vorbild in der Unterstützung anderer zu sein.

NACH OBEN