Herausfordernde Zeiten?       von Christian Blaschka-Berge, nichts als Berge!

Herausfordernde Zeiten? von Christian Blaschka

Leader sind Bergführer.                       
Sie sind sich der Herausforderungen bewusst.
Sie kennen Ihre Gruppe.
Sie bereiten sich akribisch auf die Aufgabe vor.
Sie tragen nicht das Gepäck ihrer Leute. Aber sie legen großen Wert auf Vorbereitung und Durchführung.
Sie erkennen, wenn Probleme entstehen und unterstützen die Einzelnen bei der Bewältigung.
Sie lassen der Gruppe ihre Eigenheiten legen aber klare Regeln fest und sorgen für deren Einhaltung.
Und der Gipfelsieg gehört dem Team.

Im Moment ist weltweit schlechte Sicht im Gebirge. Und Eisregen. Viele der Teammitglieder sind schwer auszumachen. Manche wollen aufgeben. Und auch die Bergführer keuchen. Möglicherweise ist das vorher festgelegte Ziel nicht mehr erreichbar.
Was tun in einer solchen Situation?

Zuallererst fällt mir in schwierigen Zeiten immer ein Spruch des großen Reinhold Messner ein: „Erst wenn du müde bist, holt dich dein Glück ein. Wer nichts versucht, kann noch nicht einmal scheitern.“ Geschweige denn dazulernen, könnte man anfügen. 

Bergführer werden nicht für Wanderungen auf den Muckenkogel gebraucht, wir brauchen sie, um echte Herausforderungen zu bewältigen!

Ich möchte heute 5 Leadership Skills beschreiben, die dabei helfen, Ziele zu erreichen:


1. Übernimm die volle Verantwortung – aber wofür?
 
Was ist das Ziel der Gruppe am Berg? Egal wer es ausgewählt hat, es wird gemeinsam besprochen. Warum dieses Ziel, was ist der Nutzen, was sind die gegenseitigen Erwartungen, was sind Regeln, Vereinbarungen, Do`s and Don`ts? Wer trifft die finalen Entscheidungen?  Wie muss sich der Bergführer, wie muss sich das Team vorbereiten? Das sind einige Punkte, die vor der Tour festgelegt werden MÜSSEN.

Wofür trägst Du als Führungskraft tagtäglich die Verantwortung? Wieviel Gepäck Deiner Leute trägst Du selbst? Wie sorgst Du dafür, dass alle mit der Herausforderung wachsen? Wie kannst Du am besten dazu beitragen, dass der Weg ein Genuss ist? Geht es wirklich darum, zu zeigen, dass Du besser bist? Wie verhältst Du Dich, wenn jemand im Team Probleme hat? Wie sorgst Du dafür, dass Deine Entscheidungen verstanden werden? Sind noch alle da?

Vielleicht sollten wir uns weniger darum sorgen, wie andere über uns denken und mehr darum, wie wir gemeinsam besser und besser werden. Obwohl die Beine und die Lunge schmerzen!


2. Schritt für Schritt
 
„Der Berg ist immer höher als er scheint und der Weg weiter als man denkt.“

Ziele zu setzen ist gut, zu viel Planung in einem komplexen Umfeld hingegen ist sinnlos.
Als Bergführer wie auch als Leader bist du dafür verantwortlich, realistisch aber mutig und selbstbewusst auf das gewählte Ziel loszugehen. Gemeinsam mit Deinem Team. Vielleicht bist Du den Weg schon mehrfach gegangen. Deine Leute aber nicht.
Wir sind nicht jeden Tag in Bestform. Das Wetter und die Bedingungen sind nicht jeden Tag perfekt. Aber wir haben uns entschieden. Wir haben ein gemeinsames Ziel. Hör Deinen Leuten zu. Aber nicht um zu bewerten, sondern um zu verstehen. Was benötigt er oder sie genau jetzt von Dir, um weiterzumachen. Wo kannst Du unterstützen, damit seine oder ihre Leistungsfähigkeit so schnell als möglich wiederhergestellt ist?

Geh voraus. Oder lass andere vorausgehen. Wichtig ist einzig das gemeinsame Vorankommen. Schritt für Schritt.


3. Vorsicht, Rücksicht, Angst
 
„Wenn ein Projekt gut vorbereitet ist, dann muss man es auch wagen. Denn die Angst davor wächst von Tag zu Tag – nur wenn ich beherzt losgehe, schrumpfen die Ängste.“ R.Messner

Wenn wir im Moment keinen (Aus)weg sehen, kommt automatisch die Angst. Yuval Noah Harari hat in seiner „Kurzen Geschichte der Menschheit“ klar aufgezeichnet, dass uns 50.000 Jahre Menschheitsgeschichte nicht zu furchtlosen „Top Predators“ gemacht haben. Als Mensch wissen wir instinktiv, dass wir alleine sehr verletzlich, sehr sterblich sind. Die good News sind: gemeinsam sind wir stark!

Ein erfahrener Bergführer kennt das Ziel, er sieht nach vorne und er nutzt seine Erfahrungen. Aber es ist ihm bewusst, dass keine Tour ist wie die vorherige. Neuer Tag, neue Leute, neues Wetter, neue Herausforderungen.

Wann immer wir Angst spüren, sollten wir sie wahrnehmen und reflektieren. Und dann eine mutige Entscheidung treffen. Angst ja, Sorgen nein! Hilfe suchen, Unterstützung anbieten, gemeinsam statt egoistisch vorgehen. Taktische Empathie hilft uns dabei, zwischen den Zeilen zu lesen, zu hören. Nur wenn wir Probleme und Ängste in der Gruppe wahrnehmen, können wir sie offen thematisieren und gemeinsam passende Lösungen finden.

Dafür benötigt es mutige, reflektierte Leader!

„Die Angst sagt mir: bis hierher und nicht weiter. Nur weil ich Angst habe, brauche ich Mut. Und nur wenn die beiden im Gleichgewicht sind, kann ich losgehen.“ Reinhold Messner


4. Es gibt nur diesen Moment

Unser Kopf ist immer irgendwo. In der Vergangenheit, in der Zukunft, bei unseren Erfolgen oder Niederlagen. Und er denkt, grübelt, plant, korrigiert, warnt, beschuldigt.
Unser Körper ist immer nur hier, jeden einzelnen Augenblick.

Ich habe meinen Ex-Boss einmal gefragt, warum er keine Fotos von der chinesischen Mauer schießt und seine Antwort war: „Ich merke es mir!“

Nichts einzuwenden gegen ein paar nette Gedanken oder Tagträume. Wenn wir allerdings auf einer herausfordernden Tour unterwegs sind, muss die gesamte Aufmerksamkeit dem Hier und Jetzt gelten. Als Bergführer ist es Deine Aufgabe für Fokus und Konzentration zu sorgen. Das kannst Du aber nur, wenn Du selbst präsent und wirklich aufmerksam bist. Mobiltelefone, Mails, Chats haben in Besprechungen nichts verloren. Hören wir auf zu glauben wir sind Multitasking-fähig. Das geht immer auf Kosten der Qualität. Telefongespräch sind allerdings besser als Mails. Persönliche Gespräche sind viel besser als Telefongespräche. Persönliche Probleme lösen wir am besten unter vier Augen.

Sei präsent und ansprechbar. Das Team ist wichtiger als der Leader!


5. Leadership Prinzipien

Natürlich kannst Du als Bergführer Anweisungen geben und laute Kommandos rufen. Aber das ist Notfallkommunikation für Ausnahmesituationen. Es herrscht scheinbar in sehr vielen Unternehmen ständig Ausnahmesituation.

Es gibt nichts Schöneres als das Gefühl ich werde gebraucht, ich kann meine Talente einsetzen. Eine herausfordernde Tour hilft uns, unsere Leistungsgrenzen zu erweitern, symbolisch den Horizont zu verschieben. Das gleiche gilt, für Unternehmensleistung in herausfordernden Zeiten. Wenn wir Ziele unter schwierigen Bedingungen erreichen, zeigt uns das wozu wir fähig sind. Und macht Lust auf neue Herausforderungen. Gemeinsam.

Im Wirtschaftsleben hat man aber eher den Eindruck, dass nach einem Rekordjahr alle erschöpft und frustriert statt müde aber glücklich sind. Dass eher die Angst vor dem morgen dominiert, statt Vorfreude auf das, was kommt. Ganz zu schweigen von der momentanen Situation. Viele gesetzte Ziele sind nicht oder nicht mehr wie bisher erreichbar. Entsteht jetzt Panik und Orientierungslosigkeit?

Das ist die konkrete Auswirkung von schlechter Führung. Kein klares „warum“ in den Zielen, kein „gemeinsam“, keine Rücksicht und Vorsicht, kein Plan „B“!

Entscheide Dich als Bergführer Deines Teams für Klarheit, Sinn, Rücksicht und bedingungsloses Miteinander! Sorge für das richtige Tempo und ein echtes „Bergerlebnis“. Hilf Deiner Gruppe Herausforderungen mutig zu meistern. Das ist Leadership!
 
„Die Berge, die es zu versetzen gilt, sind in unserem Kopf!“

Herausfordernde Zeiten?
Christian S Blaschka, www.coaching-institut.at

Leader sind Bergführer.                       
Sie sind sich der Herausforderungen bewusst.
Sie kennen Ihre Gruppe.
Sie bereiten sich akribisch auf die Aufgabe vor.
Sie tragen nicht das Gepäck ihrer Leute. Aber sie legen großen Wert auf Vorbereitung und Durchführung.
Sie erkennen, wenn Probleme entstehen und unterstützen die Einzelnen bei der Bewältigung.
Sie lassen der Gruppe ihre Eigenheiten legen aber klare Regeln fest und sorgen für deren Einhaltung.
Und der Gipfelsieg gehört dem Team.

Im Moment ist weltweit schlechte Sicht im Gebirge. Und Eisregen. Viele der Teammitglieder sind schwer auszumachen. Manche wollen aufgeben. Und auch die Bergführer keuchen. Möglicherweise ist das vorher festgelegte Ziel nicht mehr erreichbar.
Was tun in einer solchen Situation?

Zuallererst fällt mir in schwierigen Zeiten immer ein Spruch des großen Reinhold Messner ein: „Erst wenn du müde bist, holt dich dein Glück ein. Wer nichts versucht, kann noch nicht einmal scheitern.“ Geschweige denn dazulernen, könnte man anfügen.

Bergführer werden nicht für Wanderungen auf den Muckenkogel gebraucht, wir brauchen sie, um echte Herausforderungen zu bewältigen!

Ich möchte heute 5 Leadership Skills beschreiben, die dabei helfen, Ziele zu erreichen:


1. Übernimm die volle Verantwortung – aber wofür?
 
Was ist das Ziel der Gruppe am Berg? Egal wer es ausgewählt hat, es wird gemeinsam besprochen. Warum dieses Ziel, was ist der Nutzen, was sind die gegenseitigen Erwartungen, was sind Regeln, Vereinbarungen, Do`s and Don`ts? Wer trifft die finalen Entscheidungen?  Wie muss sich der Bergführer, wie muss sich das Team vorbereiten? Das sind einige Punkte, die vor der Tour festgelegt werden MÜSSEN.

Wofür trägst Du als Führungskraft tagtäglich die Verantwortung? Wieviel Gepäck Deiner Leute trägst Du selbst? Wie sorgst Du dafür, dass alle mit der Herausforderung wachsen? Wie kannst Du am besten dazu beitragen, dass der Weg ein Genuss ist? Geht es wirklich darum, zu zeigen, dass Du besser bist? Wie verhältst Du Dich, wenn jemand im Team Probleme hat? Wie sorgst Du dafür, dass Deine Entscheidungen verstanden werden? Sind noch alle da?

Vielleicht sollten wir uns weniger darum sorgen, wie andere über uns denken und mehr darum, wie wir gemeinsam besser und besser werden. Obwohl die Beine und die Lunge schmerzen!


2. Schritt für Schritt
 
„Der Berg ist immer höher als er scheint und der Weg weiter als man denkt.“

Ziele zu setzen ist gut, zu viel Planung in einem komplexen Umfeld hingegen ist sinnlos.
Als Bergführer wie auch als Leader bist du dafür verantwortlich, realistisch aber mutig und selbstbewusst auf das gewählte Ziel loszugehen. Gemeinsam mit Deinem Team. Vielleicht bist Du den Weg schon mehrfach gegangen. Deine Leute aber nicht.
Wir sind nicht jeden Tag in Bestform. Das Wetter und die Bedingungen sind nicht jeden Tag perfekt. Aber wir haben uns entschieden. Wir haben ein gemeinsames Ziel. Hör Deinen Leuten zu. Aber nicht um zu bewerten, sondern um zu verstehen. Was benötigt er oder sie genau jetzt von Dir, um weiterzumachen. Wo kannst Du unterstützen, damit seine oder ihre Leistungsfähigkeit so schnell als möglich wiederhergestellt ist?

Geh voraus. Oder lass andere vorausgehen. Wichtig ist einzig das gemeinsame Vorankommen. Schritt für Schritt.


3. Vorsicht, Rücksicht, Angst
 
„Wenn ein Projekt gut vorbereitet ist, dann muss man es auch wagen. Denn die Angst davor wächst von Tag zu Tag – nur wenn ich beherzt losgehe, schrumpfen die Ängste.“ R.Messner

Wenn wir im Moment keinen (Aus)weg sehen, kommt automatisch die Angst. Yuval Noah Harari hat in seiner „Kurzen Geschichte der Menschheit“ klar aufgezeichnet, dass uns 50.000 Jahre Menschheitsgeschichte nicht zu furchtlosen „Top Predators“ gemacht haben. Als Mensch wissen wir instinktiv, dass wir alleine sehr verletzlich, sehr sterblich sind. Die good News sind: gemeinsam sind wir stark!

Ein erfahrener Bergführer kennt das Ziel, er sieht nach vorne und er nutzt seine Erfahrungen. Aber es ist ihm bewusst, dass keine Tour ist wie die vorherige. Neuer Tag, neue Leute, neues Wetter, neue Herausforderungen.

Wann immer wir Angst spüren, sollten wir sie wahrnehmen und reflektieren. Und dann eine mutige Entscheidung treffen. Angst ja, Sorgen nein! Hilfe suchen, Unterstützung anbieten, gemeinsam statt egoistisch vorgehen. Taktische Empathie hilft uns dabei, zwischen den Zeilen zu lesen, zu hören. Nur wenn wir Probleme und Ängste in der Gruppe wahrnehmen, können wir sie offen thematisieren und gemeinsam passende Lösungen finden.

Dafür benötigt es mutige, reflektierte Leader!

„Die Angst sagt mir: bis hierher und nicht weiter. Nur weil ich Angst habe, brauche ich Mut. Und nur wenn die beiden im Gleichgewicht sind, kann ich losgehen.“ Reinhold Messner


4. Es gibt nur diesen Moment

Unser Kopf ist immer irgendwo. In der Vergangenheit, in der Zukunft, bei unseren Erfolgen oder Niederlagen. Und er denkt, grübelt, plant, korrigiert, warnt, beschuldigt.
Unser Körper ist immer nur hier, jeden einzelnen Augenblick.

Ich habe meinen Ex-Boss einmal gefragt, warum er keine Fotos von der chinesischen Mauer schießt und seine Antwort war: „Ich merke es mir!“

Nichts einzuwenden gegen ein paar nette Gedanken oder Tagträume. Wenn wir allerdings auf einer herausfordernden Tour unterwegs sind, muss die gesamte Aufmerksamkeit dem Hier und Jetzt gelten. Als Bergführer ist es Deine Aufgabe für Fokus und Konzentration zu sorgen. Das kannst Du aber nur, wenn Du selbst präsent und wirklich aufmerksam bist. Mobiltelefone, Mails, Chats haben in Besprechungen nichts verloren. Hören wir auf zu glauben wir sind Multitasking-fähig. Das geht immer auf Kosten der Qualität. Telefongespräch sind allerdings besser als Mails. Persönliche Gespräche sind viel besser als Telefongespräche. Persönliche Probleme lösen wir am besten unter vier Augen.

Sei präsent und ansprechbar. Das Team ist wichtiger als der Leader!


5. Leadership Prinzipien

Natürlich kannst Du als Bergführer Anweisungen geben und laute Kommandos rufen. Aber das ist Notfallkommunikation für Ausnahmesituationen. Es herrscht scheinbar in sehr vielen Unternehmen ständig Ausnahmesituation.

Es gibt nichts Schöneres als das Gefühl ich werde gebraucht, ich kann meine Talente einsetzen. Eine herausfordernde Tour hilft uns, unsere Leistungsgrenzen zu erweitern, symbolisch den Horizont zu verschieben. Das gleiche gilt, für Unternehmensleistung in herausfordernden Zeiten. Wenn wir Ziele unter schwierigen Bedingungen erreichen, zeigt uns das wozu wir fähig sind. Und macht Lust auf neue Herausforderungen. Gemeinsam.

Im Wirtschaftsleben hat man aber eher den Eindruck, dass nach einem Rekordjahr alle erschöpft und frustriert statt müde aber glücklich sind. Dass eher die Angst vor dem morgen dominiert, statt Vorfreude auf das, was kommt. Ganz zu schweigen von der momentanen Situation. Viele gesetzte Ziele sind nicht oder nicht mehr wie bisher erreichbar. Entsteht jetzt Panik und Orientierungslosigkeit?

Das ist die konkrete Auswirkung von schlechter Führung. Kein klares „warum“ in den Zielen, kein „gemeinsam“, keine Rücksicht und Vorsicht, kein Plan „B“!

Entscheide Dich als Bergführer Deines Teams für Klarheit, Sinn, Rücksicht und bedingungsloses Miteinander! Sorge für das richtige Tempo und ein echtes „Bergerlebnis“. Hilf Deiner Gruppe Herausforderungen mutig zu meistern. Das ist Leadership!
 
„Die Berge, die es zu versetzen gilt, sind in unserem Kopf!“

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